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„Sommer im Neubaugebiet“ – Teil 3

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Wenn das Balkontheater auf die Wiese ziehen muss …

„Na super. Pünktlich zum 70. Jubiläum der WBG wird unser Block in Hohenstücken saniert. Alles wird schick und neu gemacht. Neue Fenster, neue Türen, neue Briefkästen, sogar Aufzüge werden neu angebaut, neue Nachbarn, neue Balkone und alles noch bunt angemalt“, dachte sich „Die Alex“. Wo sollten sie denn nun bloß ihr Balkontheater spielen, wenn alles im Bau ist? So mussten die beiden Protagonistinnen „Die Alex“, alias Alexandra Wilke und „Frau Schmidt“, alias Michelle Schmidt, zur Premiere ihrer 3. Auflage des Balkontheaters “Sommer im Neubaugebiet” auf die Wiese im „Quartier der Mitte“ vor ihrem ehemaligen Balkon ziehen.

Beide sind quasi künstlerisch obdachlos geworden und mussten sich nun im Freien, in der sogenannten Wildnis, mit allen möglichen Unwägbarkeiten, die die Lage so mit sich brachte, herumschlagen. Hatten die beiden ihre Lage wirklich erkannt? Ging es doch darum, zum 70. Jubiläum der WBG einen großen Überraschungsakt, eine Show, vorzubereiten, denn sie wollten „DANKE“ sagen.

Während „Die Alex“ letzte Texte für die Show auf der Wiese in die Schreibmaschine hackte und für Frau Schmidt, den Statisten, den Jungkünstlerinnen vom Jugendtheater, Steffan Drotleff und Sebastian Block, als geplanten musikalischen Hauptakt, noch einmal ordentlich Regie machte, trat natürlich die ein und andere unvorhergesehene Situation ein. Denn Missverständnisse zwischen den beiden Künstlerkolleginnen bei der Planung der Show brachten das Publikum zum Lachen. Statt des gewünschten Motorrades aus Teil 2 besorgte Frau Schmidt einen Moderator, Steffan Drotleff, oder statt zu recherchieren, lagen der Alex keine Statistiken vor, sondern es tauchten tanzende Statisten auf.  Zwischendurch schwelgten sie in Erinnerungen und Überlegungen, wie es früher im Neubaugebiet war. Flankiert wurde die 3. Auflage von Detlef Franke, der als Indianerhäuptling eines DDR-Indianistikklubs unterwegs war und ebenfalls in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feierte. Neue Lieder brachten frischen Wind in das Stück und „Frau Schmidt“ suchte nach der gesellschaftlichen Mitte und nach ihrer eigenen. Beides war kein leichtes Unterfangen, denn vermutlich hat so jeder seine eigene Mitte. Auch politisch kritisch wurde diese Frage eingebaut. Wo ist denn unsere Mitte?

Kaum ausgereicht haben die gut 150 Liegestühle und zig anderen Sitzgelegenheiten für die mehr als 200 Besucher der Premiere am Freitagabend. Manch einer brachte eigene Campingstühle oder eine Decke mit. Das machten sie wohl auch aus der Erfahrung der guten Besucherzahlen zu den beiden vorangegangenen Stücken. In der Hand eine Schmalzstulle, ein Gürkchen und noch ein Bierchen dazu, ließ es sich gut sitzen und den nachbarschaftlichen Gedanken und Geschichten von „Der Alex“ und der „Frau Schmidt“ folgen. Dabei kamen nicht selten auch gewisse eigene Erinnerungen aus vergangener Zeit im Publikum wieder auf. Viele Gespräche und Begegnungen nach der Aufführung rundeten den Abend ab. Es waren zwei wunderbare Theatervorstellungen, die die Erwartungen bei weitem übertroffen haben. „Die WBG Brandenburg möchte sich für die gelungene Überraschungsshow, die mit so viel genossenschaftlichem Herz und Verstand inszeniert wurde, bei den Künstler*innen bedanken. Es war für uns und die Zuschauer*innen eine Freude zuzusehen.“, schwärmte kurz nach der Vorstellung Matthias Osterburg, der kaufmännische Vorstand der WBG.

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